Ich suche und bekomme, was ich mir von anderen Menschen erwarte. Ich sehe das, was ich sehen möchte.

Meine Gedanken über einen anderen Menschen haben gestalterische Kraft. Was ich über einen anderen Menschen denke, neigt dazu, durch die Realität bestätigt zu werden. Was ich von einem anderen Menschen erwarte, wird – auf verschiedene Art und Weise – zu erlebter Wirklichkeit. Das nennt man Pygmalioneffekt.

Der Pygmalioneffekt: Wenn sich meine Annahme über einen anderen Menschen als wahr erweist, dann habe ich richtig gedacht. Wenn sich mein Vor-Urteil über einen anderen Menschen bestätigt, dann habe ich die richtigen Schlüsse gezogen. So oder so – ich muss niemals zweifeln.

So lebe ich in einer Welt, die mir stets das bestätigt, was ich denke! Ich suche in anderen Menschen nur nach dem, was mir „Recht“ gibt.

Meine Gedanken haben gestalterische Kraft.

Wenn ein Mensch – gleichgültig, ob es sich um Ihr Kind, Ihren Partner, Mitarbeiter, Patienten oder Schüler handelt – fühlt und weiß, was von ihm erwartet wird, handelt er oft in Übereinstimmung mit diesen Erwartungen.

Stufe ich eine Person als „unangenehm“ ein, so wird sie sich unwillkürlich so verhalten, dass ich mich in meinem Urteil über sie bestätigt fühle.

Das Fantastische ist jedoch, dass ich meine Gedanken über einen anderen Menschen ändern kann.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie allein für Ihre Gedanken verantwortlich sind. Wiederholen Sie im Stillen mehrmals am Tag folgenden Satz:

Ich bin verantwortlich für meine Gedanken.

Lesen Sie langsam folgende Sätze:

Ich kann meine Gedanken über mich ändern.

Ich kann meine Gedanken über andere Menschen ändern.

Dies ist eine Binsenweisheit – aber mit weit reichenden Folgen.

Der Mensch kann seine Gedanken ändern. Sie können Ihre Gedanken über einen anderen Menschen ändern. Sie können Ihre Gedanken über sich selbst ändern.

aus Begegnungen von Kai Pollak